Mittwoch, 31. August 2011
Hegel und Haiti
Bei Suhrkamp gibt es wieder eine Leseprobe. Im Netz findet man teilweise ganze Kapitel des englischen Originals. Bei Konkret ist der Band zum "Buch des Monats" erkoren worden, leider ist die Rezension aber nicht online zugänglich. In der Zeitschrift analyse & kritik ist eine Rezension veröffentlicht und beim Freien Sender Kombinat aus Hamburg kann man sich eine Besprechnug als Radiobeitrag anhören.
Samstag, 27. August 2011
Die Kulturindustrie und das Militär
Sonntag, 21. August 2011
Joel Sternfeld im Museum Folkwang
Seit dem 16. Juli - und noch bis zum 23. Oktober - ist im Essener Museum Folkwang eine Ausstellung des amerikanischen Fotografen Joel Sternfeld zu sehen. Die Ausstellung konzentriert sich auf Arbeiten, die zwischen dem Ende der 1960er und den späten 1970er Jahren entstanden sind.
Sternfeld ist - neben William Eggleston - einer der Fotografen, die die Farbfotografie als künstlerisches Medium erschlossen haben. Zuvor galt diese als zu grell; Kunst hatte, wenn sie schon die Realität abbildete, in schwart-weiß stattzufinden.
Als Momentaufnahmen amerikanischen (Mittelschicht-) Lebens schaffen es die Bilder Sternfelds, Geschichten darzustellen. Die Mischung aus ironischer Distanz und Nähe zu den abgebildeten Personen finde ich sehr faszinierend.
Mehr zu sehen gibt es auf der Seite des Museums Folkwang und bei Sternfleds Galerie Luhring Augustine. Nach Ende der Ausstellung in Essen sollen die Bilder noch in Paris, Berlin und Wien gezeigt werden.
Donnerstag, 18. August 2011
Party for Jesus
"The Tea Party's generals may say their overriding concern is a smaller government, but not their rank and file, who are more concerned about putting God in government."Sie dazu auch cb's post.
Mittwoch, 17. August 2011
Fernsehen statt Kino!
„Das Kino, heißt es nun, habe ein Problem, das Fernsehen sei die Lösung: ‚Während sich die Studios in Hollywood vom filmischen Erwachsenendrama zugunsten von 3D-Spektakeln, Fantasy- und Videospielverfilmungen verabschieden, wird das Fernsehen zur Zuflucht der Drehbuchautoren, denen ihr Schreiben wichtig ist.‘“Ritzers These, die expiziten Gewalt- und Sexdarstellungen der Serien würden den Tabubruch in den Mainstream integrieren hingegegen finde ich nicht so überzeugend. „Kulturelle Dissidenz ist zum produktiven Motor eines kulturindustriellen Marktes geworden, der gerade durch seine scheinbare Heterogenität ein Maximum an Homogenität garantiert.“ Das ist sicher prinzipiell richtig, ob es aber das spezifische dieser neuen Kulturform trifft, bezweifle ich - zu viele Beispiele kultureller Produktionen der letzten Jahrzehnte ließen sich finden, auf die dieses Argument ebenso zuträfe.
Donnerstag, 11. August 2011
Kracauer als Journalist
Im Suhrkamp Verlag ist ein neuer Band der Werke Siegfried Kracauers erschienen, der dessen journalistische Arbeit für die Frankfurter Zeitung dokumentiert. Die Artikel können sicher einen guten Zugang zu dem sonst eher sperrigen Werk Kracauers liefern. Suhrkamp hat auch eine kleine Leseprobe ins Netz gestellt und hier finden sich ein paar Rezensionen:
Über allem thront das Warenhaus (Zeit)
Am Grund der Oberfläche (Tagesspiegel)
(An dieser Stelle mal die Frage: Warum macht Suhrkamp eine high-end Werkausgabe von Kracauer und von z. B. Adorno, Marcuse und Lukács sind nicht mal mehr Restexemplare der gebundenen (mittelmäßig editierten) Werkausgaben erhältlich?!)
Dienstag, 9. August 2011
Der Teutschen Broder
"Es wäre demagogisch, Broder und andere deutsche Islamophobe zu geistigen Brandstiftern zu erklären und für Breiviks Verbrechen in Mithaftung zu nehmen. Aber richtig ist eben auch, dass Schriften, wie sie Broder verbreitet, das Entrebillett für den aggressiven Antiislamismus bilden, der nicht nur die deutsche, sondern fast alle europäischen Gesellschaften befallen hat. Spätestens nach den Morden Breiviks empfiehlt sich dringend verbale Abrüstung."
"So bricht in Deutschland eine Debatte über das Völkerrecht aus, wenn die Amis einen Massenmörder zur Strecke bringen, ohne ihn vorher darüber aufzuklären, dass alles, was er sagt, gegen ihn verwendet werden kann. Wenn aber ein Kinderschänder, der seine Strafe verbüßt hat, nicht in Sicherungsverwahrung genommen, sondern entlassen wird, bildet sich sofort eine Bürgerinitiative, die von der Polizei mit viel Mühe davon abgehalten werden muss, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen.Denn dabei handelt es sich nicht um einen Fall von Menschen- oder Völkerrecht, sondern um den Erhalt des dörflichen Idylls im Hunsrück oder in der Eifel, jedenfalls um ein Stück Lebensqualität, etwas, wovon die Amis, wie man schon an ihren Essgewohnheiten erkennt, sowieso keine Ahnung haben. Denen geht es nur um Geld, Macht und Profit."
Sonntag, 7. August 2011
Feminism and the politics of identity
The recent Eurozine carries an interesting article by Rita Chin titled "Turkish women, west German feminists, and the gendered discourse on Muslim cultural difference". Well, the central thesis is not really all that new. The author shows systematically - albeit rather simply - how the recent proliferation of discourses regarding the alleged Muslim threat to the modern, supposedly Judeo-Christian, European identity embroils the earlier feminist and progressive anxieties about the fate of the immigrant woman. In other words, how European identity politics implicates feminism and its assumptions. This bears resonance with one of the central debates within Indian feminism.
The repeal of the Personal Laws, or communal civil codes for different religious communities that were initially framed in the colonial times and the establishment of a modern Uniform Civil Code (UCC) had been a central demand of the Indian feminists right from the seventies. This tenet is also enshrined as a guiding principle in the Indian Constitution, and thus seemed to be above the political fray. The feminist demand therefore had a liberal but somewhat harmless character that matched its primarily urban and upper caste milieu. But all that changed in the 1980s as the demand for the UCC became one of the favorite slogans of the Hindu nationalists. They raised it strategically to help construct an Islamophobic narrative, where the Sharia-based Muslim Personal Law was depicted as one more evidence of the systematic appeasement of the Muslims by the ruling elite (read the Congress party) in postcolonial India. This cooptation from the Hindu Right of their cherished ideal, which had earlier appeared uncontestable due to its modernist credentials and unrealizable due to the straggling premodernity of the Indian politics, unhinged the feminist movement in India and split it into pro-UCC and anti-UCC factions. Here is an article by Flavia Agnes from the early nineties which presents a critique from the latter position of the left-liberal assumptions of the Indian feminism.