
"Eines Tages habe ich meinen Rucksack gepackt, Abschied von meiner Mutter und den Zug nach Breda genommen, mich an der belgischen Grenze an den Strassenrand gestellt und den Daumen hochgestreckt. Und ich bin eigentlich nie mehr zurückgekehrt."
Und Cees Nooteboom reist immer noch, auch mit inzwischen fast achtzig Jahren. Warum? Einerseits lebt er davon. Zwar möchte er gerne als Dichter anerkannt werden, bekannt ist er aber vor allem als Reiseschriftsteller, besonders in Deutschland, dem Land seiner grossen Erfolge. Hier ist der Niederländer Nooteboom in den letzten Jahrzehnten zum meistgelesenen Reiseschriftsteller avanciert. Aber solch niedere, pekuniäre Motive sind eines Schriftstellers selbstverständlich nicht würdig. Nooteboom antwortet selbst auf die Frage, warum er reist, so auch im Buch"Geflüster auf Seide gemalt. Reisen in Asien", in dem Texte aus vier Jahrzehnten (70er-00er) versammelt sind. Letztlich kreist jeder dieser Texte, obwohl aus so verschiedenen Zeiten, um die eine Frage, warum Mijnheer Nooteboom reist. Immer wieder stellt er die Frage auch explizit und die Antwort bleibt sich stets gleich,